17. bis 18. Januar 2019
Internationales Symposium in Mannheim mit Satellitensymposium
Unter dem Titel > Biomarker der kardiorenalen Achse < tauschen Wissenschaftler bei einem internationalen Symposium in der Universitätsstadt Mannheim am 17. und 18. Januar 2019 aktuelle Erkenntnisse zu diesem Thema aus.
Highlight ist ein Satellitensymposium am ersten Veranstaltungstag zum Thema Einsatz des Proximity Extension Assay (PEA) in der Biomarker-Forschung.
Ergebnisse der LURIC- und anderer Studien haben dazu beigetragen, mit statistischen Verfahren und modernster Datenverarbeitung neue Zusammenhänge zwischen Risikofaktoren herzustellen und Prognosen für Auftreten und Verlauf von Gefäß- und Nierenerkrankungen zu stellen.
Besonderes Gewicht wird bei der Tagung auf Einflüsse des menschlichen Erbguts gelegt. Zusammengefasst unter der Bezeichnung „Genomics“ hat sich hier ein neuer Zweig der Medizin etabliert, der große Bedeutung für die Prävention und Risikovorhersage von Herz-Kreislauferkrankungen hat.
Veranstaltungszeit
Mittwoch, 16.01.2019
12:30-18:00 Uhr [Anmeldung ab 12:00 Uhr]
Donnerstag, 17.01.2019
09:00-18:35 Uhr [Anmeldung ab 08:30 Uhr]
Freitag, 18.01.2019
08:30-12:30 Uhr
Veranstalter
D-A-CH-Gesellschaft Prävention von Herz-Kreislauf-Erkrankungen e. V.
Geschäftsstelle Hamburg
c/o MasterMedia GmbH
Friedensallee 25
22765 Hamburg
Medizinische Klinik V
Universitätsmedizin Mannheim
Theodor-Kutzer-Ufer 1-3
68167 Mannheim
SYNLAB Akademie
SYNLAB Holding Deutschland GmbH
P 5, 7
68161 Mannheim
Veranstaltungsort
Dorint Kongresshotel Mannheim
Friedrichsring 6
68161 Mannheim
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Univ.-Prof. Dr. med. Winfried März
SYNLAB Akademie
SYNLAB Holding Deutschland GmbH
P 5, 7
68161 Mannheim
Telefon +49 [0]621 43179432
Telefax +49 [0]621 43179433
E-Mail winfried.maerz@synlab.com
Prof. Dr. med. Bernhard K. Krämer
Medizinische Klinik V
Universitätsmedizin Mannheim
Theodor-Kutzer-Ufer 1-3
68167 Mannheim
Telefon +49 [0]621 3835172
Telefax +49 [0]621 3833804
E-Mail bernhard.kraemer@umm.de
Prof. Dr. med. Christoph Wanner
Universitätsklinikum Würzburg
Medizinische Klinik und Poliklinik I
Abteilung Nephrologie
Oberdürrbacher Straße 6
97080 Würzburg
Telefon +49 [0]931 20139030
Telefax +49 [0]931 201639030
E-Mail wanner_c@ukw.de
Omega-3 Fettsäuren günstig für Herz-Kreislauf-Patienten
Es wird seit langem angenommen, dass die mehrfach ungesättigten Omega-3 Fettsäuren Eicosapentaensäure (EPA) und Docosahexaensäure (DHA), die in fettreichen Meeresfischen (Lachs, Makrele, Hering) vorkommen, gesundheitsfördernde und lebensverlängernde Wirkungen besitzen. Weniger gut untersucht war bisher der Zusammenhang zwischen der pflanzlichen Omega-3 Fettsäure alpha-Linolensäure (ALA) und der Sterblichkeit.
Wissenschaftler der Universitäten Heidelberg, Jena, Graz und München haben nun die Konzentrationen von Omega-3 Fettsäure bei Teilnehmern der „LUdwigshafen RIsk and Cardiovascular Health“ Studie (LURIC) gemessen und den Zusammenhang zwischen den Omega-3 Fettsäuren und längerem Leben bestätigt. Auffällig war dabei, dass die pflanzliche Omega-3 Fettsäure alpha-Linolensäure (ALA) nur bei Frauen eine schützende Wirkung hatte.
Die Omega-3 Fettsäuren wurden in roten Blutkörperchen der Studienteilnehmer bestimmt und die Messergebnisse wurden in Beziehung gesetzt zu Todesfällen, Todesursachen, Krankengeschichte und anderen Faktoren, die Einfluss auf die Ergebnisse hätten haben können, wie die Einnahme von Cholesterin-Senkern, oder Risikofaktoren wie Rauchen, Mangel an Bewegung, Body Mass Index (BMI), Diabetes mellitus und hoher Blutdruck.
Die LURIC Studie hat zwischen 1997 und 2000 insgesamt 3316 Personen aus Südwest-Deutschland eingeschlossen, nachdem diese stationär wegen des Verdachtes auf eine Herzerkrankung einer Koronarangiographie unterzogen worden waren; 3259 Personen gingen in die Auswertung ein. Während der Nachverfolgung über einen Zeitraum von etwa zehn Jahren verstarben 975 (30 Prozent) dieser Patienten.
Hohe Spiegel von EPA und DHA waren einzeln und gemeinsam mit einem längeren Leben assoziiert. Zudem war die Assoziation unabhängig von allen anderen Einflüssen oder Risikofaktoren. „Das bedeutet, dass niedrige Spiegel von EPA und DHA eigenständig ein Risiko für einen frühen Tod bedeuten“, erläutert der Münchener Professor Clemens von Schacky, der die Untersuchung initiiert und koordiniert hat. Bisher war man sich sehr uneinig darüber, ob dies auch für ALA gilt. Nur ein relativ geringer Teil der ALA wird im Körper in EPA umgewandelt, wobei Frauen dazu eher in der Lage sind als Männer. „Dies könnte der Grund sein, warum nur bei Frauen, aber nicht bei Männern, hohe Spiegel von ALA eine positive Bedeutung haben.“, ergänzt Dr. Marcus Kleber, Erstautor der Studie Gleichzeitig liefern die neuen Ergebnisse aus LURIC neue, wichtige Erkenntnisse zur Bedeutung der ALA.
LURIC zeichnet eine große Teilnehmerzahl und die lange Beobachtungszeit aus; zudem ist LURIC eine der umfangreichsten Beobachtungs-Studien in Europa. LURIC wird von Professor Winfried März (Mannheim und Graz), geleitet. Die aktuellen Ergebnisse waren nur möglich, weil die LURIC-Proben mit einer spezifischen, sehr gut standardisierten Methode zur Analyse von Fettsäuren in roten Blutkörperchen untersucht werden konnten. Die Fettsäurezusammensetzung roter Blutkörperchen schwankt nur gering und ist daher sehr gut geeignet, die langfristige Versorgung mit omega-3 Fettsäuren aus der Nahrung abzubilden. Wird ein Mangel festgestellt, sollte dies Anlass zur Umstellung der Ernährung sein. Auch eine Substitution von Omega-3 Fettsäuren kann erwogen werden.
Publikationen
Kleber ME, Delgado GE, Lorkowski S, März W, von Schacky C. Omega-3 fatty acids and mortality in patients referred for coronary angiography – The Ludwigshafen Risk and Cardiovascular Health Study. Atherosclerosis 2016, DOI: 10.1016/j.atherosclerosis.2016.06.049
Kleber ME, Delgado G Lorkowski S, März W, von Schacky C. Data on gender and subgroup specific analyses of omega-3 fatty acids in the Ludwigshafen Risk and Cardiovascular Health study. Data in Brief 2016; 8:1311-1321. DOI 10.1016/j.dib.2016.07.051
Vitamin D Spiegel beeinflusst die Evolution – Genvarianten identifiziert
Viele Menschen der nördlichen Hemisphäre leiden unter ständigem Mangel an Vitamin D. Durch Studien ist bereits seit einiger Zeit belegt, dass dieses Defizit das generelle Krankheitsrisiko erhöht und die Wahrscheinlichkeit vermindert, eine schwere chronische Erkrankung zu überleben. Wissenschaftlich geklärt ist auch, wie Vitamin D in der Haut synthetisiert wird. Bisher existierten allerdings keine Studien darüber, inwieweit genetische Voraussetzungen die Pigmentierung der Haut, damit die Vitamin D Konzentration im Blut und somit möglicherweise die Lebenserwartung beeinflussen.
So lag es nahe, diesem Thema anhand von vorhandenem Material aus der LURIC Studie auf den Grund zu gehen. Anhand von 2974 Blutproben von Teilnehmern der LURIC Studie wurde der genetische Zusammenhang zwischen Hauptpigmentierung, der Vitamin D Synthese über die Haut und der Überlebensrate untersucht. Die Ergebnisse dieser Analysen wurden in der amerikanischen Zeitschrift „Anticancer Research“ veröffentlicht.
Verantwortlich für die Pigmentierung der Haut ist das natürliche Pigment Melanin. Dieses wird in spezifischen Organellen der Melanozyten gebildet, den Melanosomen. Die Wissenschaftler um Prof. Reichrath und Prof. März stellten die These auf, dass Varianten einiger, in den Prozess der Hautpigmentierung involvierter Genvarianten eine Vorhersage zur Vitamin D Konzentration im Blut und damit eine Aussage über Krankheitsentstehung und Überlebenswahrscheinlichkeiten ermöglichen.
Es wurden speziell diejenigen Gene untersucht, die für die Entstehung, Entwicklung und den Transport der Melanosomen innerhalb der Melanozyten verantwortlich sind. „Wir fanden heraus, dass Varianten verschiedener Gene, die in die Hauptpigmentierung, die Entstehung und den Transport der Melanosomen innerhalb der Melanozyten involviert sind sowie verschiedene zelluläre Signalpfade Voraussagen über die Serumkonzentration von Vitamin D erlauben. Dabei wurden diejenigen SNPs identifiziert, die hierfür als besonders geeignete Indikatoren gelten können“, so Prof. Jörg Reichrath, Uniklinikum des Saarlands.
SNP steht für Single Nucleotide Polymorphism (Einzelnukleotid-Polymorphismus), eine Variation von einzelnen Basenpaaren in einem DNA-Strang. Die Identifizierung dieser Gen-Varianten bestätigt die Hypothese der Wissenschaftler und ermöglicht eine neue wissenschaftliche Betrachtungsweise der Hauptpigmentierung und damit der menschlichen Evolution.
Symposium 2017 in Mannheim
Der Termin für die nächste Tagung unter Beteiligung von LURIC steht fest: Der wissenschaftliche Austausch wird auf der nächsten Tagung vom 19. bis 20. Januar 2017 in Mannheim fortgesetzt. Weitere Informationen folgen in Kürze.
Symposium zum Thema Biomarker:
Achse Herz - Niere im Fokus
Den aktuellen Stand der Biomarker-Forschung an den Schnittstellen Kardiologie, Nephrologie und Labormedizin zeigte die Tagung > Biomarker der kardiorenalen Achse < am 22. und 23. Januar 2016 auf.
In Würzburg kamen auf Einladung der DACH-Gesellschaft für Prävention von Herz-Kreislauferkrankungen, des Universitätsklinikums Würzburg mit dem Deutschen Zentrum für Herzinsuffizienz und der Synlab Akademie Services mehr als 160 Wissenschaftler aus aller Welt zusammen, um aktuelle Ergebnisse der Genomik- und Biomarker-Forschung zu präsentieren und zu diskutieren. Die wissenschaftliche Leitung des Symposiums lag in den Händen von Prof. Christoph Wanner, Würzburg, Prof. Bernhard Krämer und Prof. Winfried März, beide Mannheim.
"Im Sinne der Prävention von Herz-Kreislauferkrankungen ist es eminent wichtig, die pathophysiologischen Verknüpfungen zwischen Erkrankungen des Herzens und der Niere durch die konsequente Anwendung systembiologischer Ansätze besser zu verstehen", erläutert Prof. Winfried März, Leiter der Synlab Akademie. So habe die langjährige Kooperation zwischen Forschern der Deutschen Diabetes Dialyse (4D)-Studie und LURIC (Ludwigshafen Risc and Cardiovascular Health Study) die interdisziplinäre Forschung wesentlich vorangetrieben. Der Genomforschung komme dabei besondere Bedeutung zu, vor allem auch, um die ursächlichen Beiträge einzelner Risikomarker als Risikofaktoren für die Entwicklung pathophysiologischer Prozesse zu definieren und auf dieser Basis neue Behandlungsstrategien und maßgeschneiderte Medikamente zu entwickeln.
Höhepunkte des Kongresses waren die Vorträge von
Große Beachtung fanden auch die Vorträge von Dr. Nina Schmidt zum Thema CaRe-High-Projekt sowie von Dr. Jakob Völkl und Stefan Pilz zum Thema Homoarginin. Das CaRe-High-Projekt wurde im Jahr 2015 deutschlandweit begonnen. CaRe-High steht für Cascade Screening and Registry for High Cholesterol. Ziel des Projektes ist die Indentifizierung von Hochrisikopatienten mit familiärer Hypercholesterinämie.
Dr. Jakob Völkl stellte neue experimentelle Daten zum Homoarginin vor. Die Homoarginin-Konzentration im Blut ist eng mit der Nierenfunktion verknüpft. Daher ist diese Aminosäure ein wichtiger prognostischer Marker für kardiovaskuläre Ereignisse und kann auch für das Monitoring von Dialysepatienten nützlich sein.
Mit Posterpreisen wurden ausgezeichnet:
Der wissenschaftliche Austausch wird auf der nächsten Tagung vom 19. bis 20. Januar 2017 in Mannheim fortgesetzt.